Ihr findet neben Rivens Leichnahm ein kleines, braunes Buch, das den Titel „Riven“ trägt. Der Inhalt:
Da war er also wieder. Der hochgewachsee Mann mit den schwarzen Haaren. Er schenkte mir ein Buch. Es war leer. Und gleich im nächsten Moment begannen sich die Seiten wie von alleine zu füllen. Als ich erstaunt aufschaute, war der Mann verschwunden.
Und wieder war ich auf dem Weg. Dem Weg durch die Stadt. Sie ist bei mir. Sie hält das kleine Pferdchen. Ich nehme es. Sie ärgert das ich damit spiele. Sie gibt mir eine Ohrfeige und reisst das Pferd an sich. Die Vision endete hier zweimal. Dann stand ich plötzlich in einer Gasse, vor einem kleinen Turm. Die Vision geht weiter. Das Mädchen wird hinein gezerrt, hinab in die Tiefe. Durch dunkle Gänge, vorbei an einer gedeckten Tafel, an der ein Skelett sitzt. Eine lange Brücke. Ich passiere sie flankiert von kleinen Monstern. Ich konnte nicht mehr zwischen Realität und Vision unterscheiden, bis ich sah, wie das kleine Mädchen gefoltert wurde. Blut spritze über das Pferdchen, als es meiner Spielgefährtin das Leben entgültig aushauchte. Dann sah ich ihn im Übergang von der Vision zur Wirklichkeit vor mir stehen. Mit dem roten Turm auf der Brust, in der Vision den Dolch halten, mit dem er Leila getötet hatte, stand er nun in der Realität vor mir und bedrohte eine Eladrin. Mein Vater starrte entsetzt in meine Augen.
„Aber ich habe Dich getötet und begraben, Riven. Du hast Dich gegen mich aufgelehnt. Du wolltest nicht bei meinem genialen Plan mitwirken, Waren aus den vergessenen Reichen zu beschaffen, sie ohne Zoll auf die Insel Tasos zu bringen und dann nach Haaven zu schmuggeln, um sie dann gewinnbringend im Kaiserreich zu verkaufen. Du wolltest nicht den roten Turm tragen. Du hattet Skrupel. Dir waren Menschen wichtig. Du bist ein Naar.“
Ich habe ihn gefragt was er mit der Eladrin vor hat. Sie soll wichtige Informationen über den Teufel besitzen. Informationen, die meinen Vater viel mächtiger machen würden, als ich es mir vorstellen könnte. Theomaat, mein Vater war offenbar wahnsinnig geworden. Er öffnete ein Portal, wollte mit der Eladrin hindurch. Ich schrie NEIN und sprang hinterher.
Durch das Portal hindurch stolperte ich zunächst, mein Vater und die Eladrin verschwanden durch eine Tür. Ich folgte nach, doch kam in einem leeren Raum heraus. Stundenlang irrte ich im Labyrint herum, hinter Türen waren immer neue Türen. Aus Stunden wurde bald ein Tag. Ich rastete. Auch am nächsten Tag fand ich keinen Ausweg. Meine Vorräte wurden knapp, als ich endlich einen Ausweg fand.
Ich fand mich in einem kleinen Wäldchen wieder. Es dauerte nicht lange, bis ich heraus fand. Ich fand eine Windmühle in einem Sumpf. Es öffnete niemand, also trat ich ein. Dort wohnte eine seltsame alte Hexe, aus der nichts sinnvolles herauszubekommen war. Plötzlich schien sich mit schweren Schritten jemand zu nähern. Ein Plopp ertönte, ich wurde rückwärts von den Füssen gerissen und landete an einem anderen Ort in einem weichen Bett. Im Nebenzimmer sprach Theomat, mein Vater mit Theodreem, meinem Onkel. Es ging darum das Vater nach Osten reisen wird, zum Pangawamba, dem Berg, an dem einer alten Sage zufolge die Mahadrilaan Weltenscheibe aufgehängt ist. Auf dem Gipfel will er den Teufel beschwören und göttergleiche Macht erhalten.
Als Vater und Onkel den Raum verlassen, schleiche ich den beiden hinterher. Ich bin in einer Stadt, die ich aber nicht kenne. Die beiden verlassen die Stadt durch ein offenes Tor, ich folge Ihnen. Eine grüne weite Ebene eröffnet sich mir. Ohne Deckung gehe ich Ihnen nach. Beide bleiben außerhalb der Stadt stehen. Sie drehen sich um, als ob sie mich erwartet hätten. Ich bereite mich auf den Kampf vor. Mein Onkel tritt vor und greift mich an. Ich verteidige mich und ehe ich mich versehe strecke ich ihn mit einigen präzisen Angriffen nieder. Tödlich getroffen bricht er zusammen. Unvorbereitet und mit voller Härte trifft mich von hinten ein Zauber meines Vaters. Ich gehe in die Knie. Er schreitet um mich herum, um mir ins Gesicht zu sehen.
„Es hätte nicht so enden müssen. Es hätte auch nicht sein sollen, das ich Dich Riven, meinen Sohn zweimal töten muss. Vielleicht war ich beim ersten Mal nicht gründlich genug. Diesen Fehler werde ich nicht nochmal machen.“
Ein roter Energieball trifft mich aus seiner Hand in die Brust. Ein weiterer roter Strahl von ihm scheint mir langsam das Leben auszuhauchen. Ich kann mich nicht mehr bewegen, ich spüre kaum was. Da ist er wieder, dieser hochgewachsener Mann mit den schwarzen Haaren. „Deine Aufgabe ist erfüllt Riven. Ich nehme Dich nun wieder mit.“
Er reicht mir seine Hand.